filmament, die elfte sichtung
anthologie: reise
Mittwoch, den 17. November 2010 um 21:15 Uhr, Eintritt: 2,50 EUR.



ampel des alltags

D 2009, 8 Min., R.: Selina Haberstroh, D.: Selina Haberstroh, Till Gombert, Vincent Gronbach
Bahn verpasst, zu spät zum Unterricht und doch die Arbeit bestanden – Der Alltag einer Jugendlichen. Der Film „Die Ampel des Alltags“ beschreibt auf seine scheindokumentarische Weise das alltägliche Leben einer normalen Jugendlichen mit seinen Höhen und Tiefen. Eine Ampel gibt uns Hinweise auf ihre Gefühlslage. Ist der Alltag nicht wie eine Ampel? Mal geht’s weiter, mal warten wir? Wir begleiten die uns Unbekannte vom Aufstehen bis zum abendlichen ins Bett gehen. Es gibt keine Dialoge, nur Hintergrundmusik. Wir kennen sie nicht, jedoch kennen wir die Situationen und man fühlt sich schnell in den Film hineingezogen…



fastest way

D 2009, 2 Min., R.: Eckhard Kruse
Ein kurzer Film über einen langen Weg.






ein leben misshandelt die liebe

D 2010, 23 Min., R.: Thomas Fiedler, D.: Magdalena Kaim, Matt Dressler
Udo tötet Menschen, und er liebt Ingrid. Ingrid verabscheut Udos Menschenjagd. Wenn Udo abends nach Hause kommt, verspottet sie ihn, ist aber gleichzeitig zu schwach, ihn zu verlassen. Udo hingegen weiß um Ingrids Schwäche und Ängste sehr genau, deshalb ist es ihm ein Leichtes, Ingrid genau so zu beherrschen, wie sie ihn beherrscht. Sie lieben sich, aber auf ihre eigene Weise, indem sie unter Lieben eben auch Besitzen verstehen.




daveman: colour your world

D 2010, 4 Min., R.: Leslie Teah, D.: Daveman
Ein Musikvideo für das Lied „Colour Your World“ von Daveman. Es orientiert sich an der FIFA-Weltmeisterschaft 2010, weil sie Fußball mit Afrika verbindet.





paradise lost

D 2010, 21 Min., R.: Gerhard Faul, D.: Christina Lindner, Markus Just, Serafina Strömsdörfner
Mit 'Paradise Lost' hat Gerhard Faul sein Faible für die Endzeitfilme der 80iger Jahre in ein eigenes Werk gegossen. Er würzt die Bauernkriege des Mittelalters mit einer Prise Mad Max und erteilt dem gierigen Finanzsystem den Todesstoss. Der Spielfilm mischt hemmungslos die Genres und verwendet Stilmittel von Musikclips. Die Erlanger Chansonette Johanna Moll hat den Titelsong komponiert.
In den verwahrlosten Städten herrscht Armut, Obdachlosigkeit und Hunger. Die Reichen verschanzen sich hinter Mauern und Stacheldraht. Denias Gesicht ist zerfurcht, ihre Gestalt ausgemergelt, die Kleidung nur noch Fetzen. Denia will mit ihrer kleinen Tochter Serafina nicht verhungern und packt die wenigen Habseligkeiten auf einen Leiterwagen. Sie hat gehört, in den Bergen sollen die Entrechteten und Ausgestoßenen ein karges, aber besseres Leben führen. Doch der Weg dorthin ist lang und führt durch gefahrvolle Landschaften.
Die Krieger Gwyn und Etar bewachen den Zugang zur befreiten Zone. Spione werden liquidiert. Gwyn entdeckt Denia mit Serafina und dem Leiterwagen. Verdeckt durch Bäume folgen die Krieger dem Tross. Eine Straßensperre blockiert den Weg.
Gwyn und Etar geleiten Denia und Serafina zum Lager in den Ruinen eines alten Klosters. Buntes Treiben herrscht. Amazonen üben den Kampf mit Schwert und Morgenstern. Marketenderinnen bereiten Suppe zu. Endlich können Denia und Serafina ihren Hunger stillen. Gwyn zeigt beiden ihr Strohlager. Erschöpft schlafen sie ein. Denia erholt sich rasch. Sie trägt nun Lederwams. Gwyn schenkt Denia ein Paar selbst gefertigter Bundschuhe. Serafina freundet sich mit anderen Flüchtlingskindern an. Gwyn unterweist Denia in der Kunst des Bogenschießens.
Bei Vollmond wird ein rauschendes Fest gefeiert. Ausgelassen tanzen die Krieger und Amazonen wild um das lodernde Feuer. Denia und Gwyn küssen sich. Es ist die letzte Nacht vor dem Abmarsch. Am nächsten Tag versammelt sich das Rebellenheer zur Vernichtung von Babylon.





abenteuer der rumflasche

D 2004, 2 Min., R.: Fumiko Matsuyama
Eine spaßige Rumflasche reist durch Kuba, wo das Ideal der Revolution und die Wirklichkeit nicht immer übereinstimmen.






die hofmann-formel
D 2010, 6 Min., R.: Manuel Müller, Anna Leena Lutz, D.: Anna Leena Lutz
Die Protagonistin streift durch die Straßen, bis sie auf einen überquillenden Papierkorb trifft. Darin findet sie ein Buch, die Hofmann-Formel, bei dessen Betrachtung sich von nun an einiges für die Protagonistin ändern wird. Was ist Wirklichkeit, was Fiktion und was davon ist bloße Konstruktion? Es geht um das Verschwimmen von Realität und Einbildung. Die Kraft der Suggestion. Imagination als Wechselspiel von Faszination und Furcht.



lichtspuren
D 2010, 14 Min., R.: Claire Walka, D.: Michaela Tschubenko, Heiko Büter, Patrick Schorn, Paulina Weiner
In der magischen Stimmung einer Nacht kreuzen sich die Wege von vier ganz unterschiedlichen Menschen. Ziellos, rastlos, auf der Suche und auf der Flucht, durchleben sie Höhen und Tiefen.
Jimmy (39), ein etwas großmäuliger aber auch gutherziger Straßenzeitungsverkäufer, sieht diese schöne Nacht als Geschenk. Er will sie nicht verschlafen und geht, wohin der Moment ihn treibt.
Margaretha (knapp 60), eine gefühlvolle, elegante Frau, kommt schweren Herzens von einer Reise zurück. Innerlich noch nicht bereit dazu, nach Hause zu kommen und das normale Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie um und streift ziellos durch die Nacht.
Die Jugendlichen Sarah und Tom sitzen mit ein paar Freunden auf einer Wiese am Feuer und spielen Gitarre. Als die selbstsichere Miranda auftaucht und Tom völlig für sich einnimmt, verschwindet die schüchterne Sarah enttäuscht in der Dunkelheit. Aber auch Tom fühlt sich im Stich gelassen, als er seine Gitarre vermisst und seine Freunde ihm nicht weiterhelfen können.
Unter dem Einfluss der schönen Sommernacht, ihrer urtümlichen Mischung aus Magie, Dunkelheit und Feuer - befinden sich die vier Protagonisten im Auf und Ab zwischen Freude und Verlorenheit, sind dabei aber offen für das, was der Augenblick bringt.
Als am Ende alle vier aufeinander treffen, bemerken sie intuitiv, dass sie etwas Ähnliches durchlebt haben, dessen Wesen jedoch im Geheimnis der Nacht verborgen bleibt.



freakatronic: kometenreiter
D 2010, 4 Min., R.: Leslie Teah, D.: Kata L., Southern Strotzky, Teaserlisa, Tobiwan
D 2010, 4 Min., R.: Leslie Teah, D.: Kata L., Southern Strotzky, Teaserlisa, Tobiwan Musik-Videoclip der Band „Freakatronic“, ursprünglich vom Planeten XLR, wohnhaft in Essen-Katernberg. Die Band besteht aus dem Musikerduo Kata L. & Southern Strotzky und den mechanischen Tänzern Teaserlisa & Tobiwan. 2005 wurde die Band zusammen mit der Entstehung des Songs „Voll der Hit“ gegründet, als sie ein Hilfeschrei vom Planeten Erde erreichte.
Als sie die Nachricht erreichte wussten sie: „Böse Menschen haben konkrete Pläne, die Erde mittels schlechter Popmusik in die Luft zu jagen, und wir müssen das verhindern.“
„Freakatronic ist wie eine Mischung aus der Orgel von den Doors, der Orgel von The Prodigy, Daft Punks Orgel und den charmanten Melodien von Michael Z. Land.“
Dieses Video erzählt die Wahrheit über „Freakatronic“.





studium deluxe
D 2010, 17 Min., R.: Florian Thomi, D.: Armin Hauser, Susanna Metzner
Prime-Time ist „BOB’s-Shop“-Time. Auch in dieser Ausgabe der über alles geliebten Teleshopping-Sendung übertreffen sich die beiden Moderatoren Nancy und Bob wieder selbst – denn heute haben sie für ihr begeistertes Publikum eine Revolution im Gepäck: Studium-Deluxe – DER Garant für ewigen Reichtum, Schönheit und unendlichen Ruhm.
Oberstes Ziel bei der Produktion ist es, hier keine plumpen Statements zu setzen, sondern zur Diskussion anzuregen. Deswegen liegt die einzige Wertung, sofern man Werbeshows denn für voll nehmen möchte, in der durchweg positiven Produktbeschreibung von „Studium-Deluxe“. Auf diese Weise kann nicht nur das Format der Werbeshow durch den Kakao gezogen werden, sondern zudem auch – in viel Selbstironie verpackt – all jene Argumente untergebracht werden, die auf dem weiten Feld der Studiengebühren eine Rolle spielen.
Durch den Verzicht auf Holzhammerargumente kauen wir keine Meinungen vor, sondern liefern Stoff zur Diskussion. Inwiefern die Botschaften der Moderatoren Nancy und Bob auszulegen sind, sei jedem selbst überlassen. So haben wir auf der einen Seite die Unterhaltung durch die Persiflage, auf der anderen viele diskussionswürdige Punkte über ein mittlerweile reales Thema: Studiengebühren.