filmament, die zweite sichtung
anthologie: wasser
Mittwoch, den 17. Februar 2010 um 21:15 Uhr im KommKino, Eintritt: 2,50 EUR.


triumph des nichtschwimmers
D 2005, 7 Min., R.: Martin Dolejs, D.: Kristian Borisow, Carolin Weber, Ulli Dziadkova
In diesem Kurzfilm geht es um den 10jährigen, tschechischen Emigranten Milosch, der versucht bei einem Tauchwettbewerb im Schulsport zu beweisen, dass er nicht schlechter ist, als die anderen Kinder. Auch wenn er eigentlich gar nicht schwimmen kann.
Der Film ist eine Koproduktion mit dem SWR/ARTE und wurde Ende August 2004 an Locations in Nürnberg gedreht.




l’attesa
D 2009, 3 Min., R.: Beate Grötsch, D.: Markéta Tomešová, Joachim Zons
Eine junge Frau schwelgt in ihren Tagträumen. Unter Wasser eröffnet sich ihr eine wunderbare Welt. Hier begegnet ihr: Zuneigung, Geborgenheit und Liebe. Im Traum genießt sie das Kennen lernen und Umwerben eines Mannes bis sie im Waschsalon erwacht.
Die Dreharbeiten bei kühlen Februartemperaturen in einem Außenbecken waren eine Herausforderung: „Die Kamerafrau war beim Unterwasser-Dreh mit einem Schnorchel ausgerüstet“, erzählt Beate Grötsch, die Regie führte. „Ich musste ihren Kopf unter Wasser drücken, damit sie unten blieb.“ Nicht weniger anstrengend gestaltete sich der Dreh für die beiden Darsteller, die tanzend durch die Unterwasserwelt schweben. „Es war schwierig, am Boden zu bleiben, sich auf die Bewegungen zu konzentrieren, Luftblasen zu vermeiden und dabei auch noch einen entspannten Eindruck zu machen“, erzählt Joachim Zons, der die männliche Hauptrolle spielt. Er mischte die original Tonaufnahmen zu einem Musikstück. Zons: „Da steckt richtig viel Arbeit drin“ — hinter den vier Minuten im Film verbergen sich 160 Arbeitsstunden.




water
D 2006, 3 Min., R.: Monsieur Chien, D.: Monaco Williams, Marcel Baptiste Prod.



„Water“ wurde 2006 in Cannes mit dem „Troma Team“ gedreht - während den Filmfestspielen man sollte sich unbedingt den Schluss ansehen.








mondlied
D, 5 Min., R.: Karolin Pein-Kuceja
Ein Animationsfilm, der das „Mondlied“ interpretiert:

Oh du Mond,
der da oben ganz alleine wohnt...

weder Trank noch Speise,
immer bist du auf der Reise

die Eule bei dir wacht
bei der Nacht...

sie bei dir singt
mit dem heulenden Wind
dessen Lied immer einsam klingt.

Der farbige Vampir
der fürchtet das Licht
vor dem weißen Angesicht

unstillbarer Durst
nach dem Blut
das einzige was noch gut tut.



two gentlemen an einem tag ohne schnee
D 2004, R.: Joachim Aust, D.: Heinz-Werner Kraehkamp, Ben Engel, Macha Stein
Peter und Paul, zwei skurrile Typen und außergewöhnliche Fußballfans, treffen sich an einem winterlichen Abend um ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Doch die öffentlich-rechtlichen und auch die privaten Fernsehanstalten spielen nicht so recht mit. Die beiden -logischerweise nicht mehr ganz so jungen- „Alt-68er“, finden nach anfänglichen Schwierigkeiten doch noch einen Weg den Abend auf ihre Weise stilvoll zu gestalten. Auch wenn dabei dem einen oder anderen Mitmenschen schon mal Hören sowie Sehen vergehen mag ….



talking ruins
D/Italien 2009, 9 Min., R.: Stefania Milazzo, D.: Judith Latta, Alberto Maggiore
Eine verlassene alte Tonnara (Thunfischfabrik) ist Zeuge des Treffens zweier Liebender.
Eine Meereskreatur verliebt sich in eine Frau der Erde.
Die Beiden suchen einander, aber sie treffen sich nicht.
Ein Traum ermöglicht das Treffen und sie lieben sich in einem traumhaften Tanz.
Stefania Milazzos Studium in Molekularbiologie und ihr wissenschaftlicher Beruf haben ihre künstlerische Arbeit immer beeinflusst. Auch ihr Interesse an Tanz und Bewegung spiegelt sich in ihren Bildern wider. In einer Synthese von Wissen und körperlicher Bewegung bilden Farben und Formen eine Art „Lichtchoreographie“ in ihren Arbeiten.
Die Intimität ihrer Bilder ist das Ergebnis einer stetigen Forschung und einem Experimentieren mit Licht, welches in einer spielerhaften Traumwelt zusammengeführt wird.




rosemary
D 2009, 6 Min., R.: Katrin Lössl, D.: Thomas Dietz, Bele Albrecht, René Hüls
Rosemary träumt von einem Mann, der sie verfolgt. Und doch sind es zwei Männer. Der Wechsel zwischen ihrer Angst vor der Nähe des einen und dem Bedürfnis nach der Liebe vom anderen gipfelt in innerer Panik, denn beide fordern zu viel von dem was sie im Innersten ihrer Seele zu schützen versucht. Ihr Gefühlschaos spiegelt sich in Assoziationen wieder, die manchmal nur aus Sound wie z. B. einem vorüberfliegenden Krähenschwarm bestehen. Theoretischer Kommentar zum Ton: "Die Eindringlichkeit des Sounds ist am stärksten, wenn das Auge keine Ablenkung erfährt."



seele am draht
D 2010, 4 Min., R.: Mattias Wright
Die Film- und Toncollage „Seele am Draht“ beschäftigt sich fiktiv mit der Verbindung Mensch und moderner Kommunikationstechnik. Über Stromkabel und Breitbandanschluss schicken wir Daten in den digitalen Äther, arbeiten und „leben“ offline sowie online. Wir senden und empfangen Informationen und kommunizieren über Foren, wie zum Beispiel Facebook, mit anderen Menschen. Wir tauschen uns aus, zum Teil auch über sehr persönliche Dinge wie Weltanschauungen, das Leben und den Tod, unsere Träume und die Liebe. Unsere Identität erschaffen wir aus off- und online Inhalten jedes Mal neu. Unsere Seele ist jetzt digital.



water jet ski star
D 2008, 1 Min., R.: Oleg Borrisov, D.: Kaffeetasse


Der Protagonist dieses Filmes ist eine Kaffeetasse.
Dieses Werk arbeitet trotz seines avantgardistischen Stilisierungswillens sowohl auf einer künstlerisch-experimentellen als auch auf einer wissenschaftlich-analytischen Ebene, deren Ziel die Erfassung physikalischer Gesetzmäßigkeiten in Bezug auf die Wirkung von bewegtem Wasser auf körperliche Gegenstände ist.





one day
D 2010, 4 Min., R.: Veronika Scherstnewa
Gemalte BILDER zu dem LIED. Gemalte Liebe zu der Liebe in der Musik.
Ausschnitt aus dem Lied "One Day":

„FREIHEIT
ABER AUCH EINSAMKEIT
IMMER DENKE ICH AN DICH
ICH KANN DICH NICHT VERGESSEN

SONNENSCHEIN
ERWÄRMT MEINE SEELE
ALLES SCHEINT GUT ZU SEIN
WARUM BIST DU IMMER DA
OH NEIN, ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN
WENN ICH DEN SAND BERÜHRE, SEHE ICH DIE WELLEN UND FÜHLE
ICH WEISS, DASS ICH FREI SEIN WERDE“




jesus?
D 2009, 3 Min., R.: Erec Brehmer, D.: Jasper Reinsch, Rolf Bidinger

Inspiriert von einer Religionsstunde glaubt ein Kind es könne über Wasser gehen.






nixen remake 2007
D 2008, 6 Min., R.: Katrin Kaa Riedl, D.: Angela Pickel, Kathrin Reißler, Katrin Kaa Riedl
Drei wassernixenartige Wesen tollen lebensfroh in ihrem Aquarium-Zuhause herum. Ihre Bewegungen werden von der Musik untermalt, interpretiert.
Dieses ursprünglich als reines Visual für Party und Bühnenshows entstandene Video ist bewusst non-narrativ, also hat keinen Erzählverlauf, sondern funktioniert assoziativ. Das Remake 2007 verbindet es mit Musik zu einer homogenen Einheit, zu einem Videoclip, und wird von Katrin Kaa Riedl meist in Form einer Video-Installation gezeigt (wie z. B. im Tacheles Berlin 2008, wo es eine ganze Hauswand füllte).
Inhaltlich ist es eine Mischung aus einer Persiflage eines romantisch-erotischem Unterwasserballetts, (-slapstick-artig) und einer Reality-Voyeur-TV-Show und spielt bewusst mit verschiedenen Klischees. Der Zuschauer erlebt was er als Disposition mitbringt, oder kann einfach „nur“ die schönen und komischen Bewegungen der Nixen im Pool wie bei Fischen in einem Aquarium genießen, und ihnen beim Herumtollen zusehen.




das meer
D 2010, 10 Min., R.: Veronika Scherstnewa
Ihre selbstausgedachte Geschichte über das Meer erzählt Veronika Scherstneva wie ein halbdurchsichtiger Geist. Im Hintergrund bewegt sich ein von ihr gemaltes Bild.
Ausschnitt aus dem Text „Das Meer“:
„Sie hielt ihn an der Hand. Wasser ringsum. Die Ewigkeit strömte vorbei. Er vergaß, wer er war und warum er lebte. Er wusste nicht, wer sie war.
Sie fühlten sich zusammen wohl und schwammen in die Ferne.
Dorthin, wo sich das Wasser in Licht verwandelt und das spielende Licht seine Kinder küsst.
Wo die tanzenden Wellen im Feuer verschwinden. Wo sich die Luft mit dem Meer vereinigt. Dorthin, wo der Wind rauscht, aber nicht mehr an die Felsen stößt.
Dorthin, wohin alle früher oder später kommen, die den Sinn fanden oder ihn für immer verloren…“